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General Steinhoff Kaserne
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
Hochschule Merseburg
FORSCHUNG   Energieeinsparung   Hochschule Merseburg

Hochschule Merseburg, Sanierung des Campus

Energieeinsparungen bei betriebstechnischen Anlagen

1. WÄRMERÜCKGEWINNUNG AUS RLT-ANLAGEN
2. SPÜLWASSERERWÄRMUNG
3. ENERGIEEINSPARUNG DURCH ÜBERGREIFENDE SYSTEMNUTZUNG
4. ENERGIEMANAGEMENTSYSTEM
5. WÄRMERÜCKGEWINNUNG AUS KÄLTEERZEUGUNG

Das am Stadtrandgebiet von Merseburg an der Geusaer Straße gelegene denkmalsgeschützte Hochschulensemble wird komplett bis Ende des Jahres 2008 saniert. Für die Leistungen der Gewerke Heizungstechnik, RLT-AnIagen‚ Sanitärtechnik ist für die Phase der AFU-Bau und der anschließenden Objektbetreuung die plarewa GmbH beauftragt. Zurzeit befinden sich die sechs Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 36.000 m’ in der Ausführungsphase.

Für die Lehrenden und Lernenden ist im Sockelgeschoss der Gebäude 123/124 eine Küche mit Kantine für 1200 Essen vorgesehen. Sowohl der Anschluss der Küchentechnik, als auch die Sanitärtechnik mit Fettabscheideanlagen, Lüftungsinstallation mit Lüftungsdecke obliegen in Planung und Bauübenivachung der plarewa GmbH.
 

Sowohl das Gebäudeensemble als auch besondere Details wie Rundtreppenhäusern, Hörsaalkonstruktionen und Maschinenhallen stehen unter besonderem Denkmalschutz. Insbesondere gilt dies auch für die mit tausenden kleiner Fassadenplatten aus Meißner Porzellan belegten Fassadenabschnitten.

Energieeinsparungen

Für den Küchen- und Kantinenbereich in mitten eines großen Hochschulensembles bieten sich vielfältige Möglichkeiten der Nutzung von Synergien, der Energieeinsparung und der Wärmerückgewinnung, die hier im Einzelnen erläutert werden soll:

 
1. WÄRMERÜCKGEWINNUNG AUS RLT-ANLAGEN
 
Gar- und Spülküche sowie die Speiseräume verfügen — nicht zuletzt wegen unterschiedlicher Anforderungen und Betriebszeiten — über drei unabhängige RLT-Anlagen.

Für Speiseräume werden die Abluftvolumenströme über einen Kreuzstromwärmetauscher geleitet, der es ermöglicht, die latente Wärme des Fortluftvolumenstroms zur Außenluftvon/värmung zu nutzen. Mit diesen Maßnahmen können zur Winterzeit bis zu 65 % der Heizenergie eingespart werden.
 


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2. SPÜLWASSERERWÄRMUNG
Die zum Geschirrspülen benötigte Warmwassermenge stellt einen der wesentlichen Energieverbraucher für den Küchen- / Kantinenbereich dar.

Eine in die Geschirrspülmaschine integrierte Wärmepumpe minimiert hier den Energieeinsatz nachweislich. Die aus dem Spülabwasser, der Trockenstrecke und der Umgebungsluft entzogene Wärme wird zur Warmwasserbereitung genutzt. Dabei wird in der unmittelbaren Umgebung des Spülautomaten ein angenehmes Arbeitsklima erzeugt.

Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen belegen einen günstigeren Energieverbrauch als beim alternativ vorgesehenen Anschluss an die Fernwärme.
 


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3. ENERGIEEINSPARUNG DURCH ÜBERGREIFENDE SYSTEMNUTZUNG
 
Sowohl für die Spül- als auch für die Kochküche werden größere Mengen aufbereiteten Trinkwassers benötigt. Eine für den Chemielaborbereich vorgesehene redundante Enthärter- und Umkehrosmosestrecke wurde auch für die Spitzennutzung durch den Küchenbetrieb ausgelegt.

Die für die Kochzwecke und das anschließende Spülen benötigte aufbereitete Wassermenge wird von der Umkehr-Osmoseanlage rund um die Uhr kontinuierlich produziert und in drucklosen Gefäßen für den Spitzenbetrieb bevorratet.

So ist es möglich, mit minimalem Einsatz an Gerätetechnik und Wartungsaufwand einen wirtschaftlichen Küchenbetrieb zu gewährleisten.
 


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4. ENERGIEMANAGEMENTSYSTEM
 
Die in der Hochschule Merseburg installierte Küchenanlage ist als komplette Elektroküche (Cook & Chill) ausgelegt. D. h., in einen relativ kurzen Tageszeitraum werden die Speisen aufgetaut, gegart und parallel laufen die ersten Spülvorgange an. Für die Elektro-Energieversorgung bedeutet dies normalerweise außergewöhnliche Querschnitte wegen der sich addierenden Leistungsspitzen.

Das hier zum Einsatz kommende Energiemanagementsystem steuert die Heiztakte derart, dass eine Überschneidung von Leistungsspitzen vermieden wird und auch die Verträge mit den Elektroversorgungsunternehmen wesentlich wirtschaftlicher gestaltet werden können.

Die von plarewa durchgeführte Wirtschaftlichkeitsberechnung weist eine Amortisation von 2,7 Jahren aus.
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5. WÄRMERÜCKGEWINNUNG AUS KÄLTEERZEUGUNG
 
Die Kälteaggregate der Kühl- und Tiefkühlzellen sind ebenfalls im Kellerbereich untergebracht. Um eine wirtschaftliche Wärmeabfuhr und gleichzeitig die Wärmerückgewinnung zu realisieren, wurde eine wassergekühlte Variante gewählt.

Das Kühlwasser der Kaltekompressoren durchläuft zuerst einen in die Zuflussleitung der WWB-geschalteten Plattenwärmetauscher und sorgt so zur Vorwärmung des Brauchwarmwassers.

Anschließend wird das Kühlwasser durch ein Luftkanalregister geleitet, das im Abluftstrang der Speiseraumabluft installiert ist.

Die hier freigesetzte Wärmeenergie trägt unmittelbar über den Kreuzstromwärmetauscher im Dachgeschoss zur Außenluftvorwärmung und zur Energieeinsparung bei.
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